Es hat die ganze Nacht geregnet, erst gegen 8 Uhr hört es auf. Ich packe meinen Rucksack, hau mich noch unter die Dusche und schlüpfe in die Wanderklamotten.
Um halb 11 gehe ich zur Wohnungstür raus, versperre alles und laufe Richtung Busbahnhof. Ich habe noch etwas Zeit und gehe zur Post, wo mir eine nette Dame den Rucksack abwiegt. 10.24kg, so das stolze Resultat, 1.5l Wasser inklusive. Mit Bus und Bahn geht es über Lustenau und Heerbrugg nach Sargans, um viertel nach 12 laufe ich also los. Der längste Weg beginnt mit einem einzelnen Schritt.
Der Weg führt dem Bahngleis entlang ins Nachbardorf Mels. Hier steigt der Weg erstmals an. Durch dunkelrot-violettes Schiefer geht es schattig auf der rechten Talseite ins Seeztal hinein. Die Sonne scheint inzwischen vom Himmel, die Pfade sind jedoch immer noch feucht von den Regenschauern der letzten Nacht. An einer harmlosen Stelle rutsche ich aus und finde mich sogleich zwei Meter tiefer in der Böschung. Dabei verdrehe ich mir das rechte Knie leicht, was mir den darauffolgenden Anstieg etwas erschwert. Doch bald schon lassen die Schmerzen zum Glück nach. In Schwendi gönne ich mir ein Rivella und habe zum ersten Mal die Gelegenheit, meine Zeit mir jener des Führers zu vergleichen. Mich beruhigt, dass ich ca. eine halbe Stunde früher da bin, als angegeben.
So nehme ich die letzte Stunde nach Weisstannen ganz gemütlich in Angriff. Am Ziel habe ich dann Glück mit dem Zimmer. Trotz Ruhetag krieg ich im einzigen Hotel im Ort noch ein Zimmer mit Etagendusche. Ein Wander-Ehepärchen aus der Gegend um Zürich ist auch da. Nach dem Essen falle ich müde ins Bett.
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