Als ich am morgen aufwache, fühle ich mich ziemlich gut, die Schmerzen sind erträglich. Den Weg zum Frühstücksbuffet und wieder zurück schaffe ich ohne Einschränkungen. Das leitet mich dazu, noch eine kleine Testrunde im Ort zu drehen – geht auch! So entscheide ich mich, trotz allen Umständen die Etappe nach Lenk in Angriff zu nehmen – ist ja nur eine kurze Etappe mit 700hm Auf- und 1.000hm Abstieg. Entweder klappt’s oder eben nicht. Irgendwie werde ich schon nach Lenk kommen.Der Rucksack wird wieder mal gepackt (darin habe ich übrigens schon Routine) und das Hotel ausgecheckt. Zuerst führt der Weg abwärts zum Talboden. Hier tummeln sich massenhaft amerikanische Pfadfinderinnen (Scouts), die hier den Kick im Adventure-Park suchen. Wunderschön geht’s dann schattig und nur leicht ansteigend entlang des Gilsbachs bis zum Geilsbüel. Dann nehme ich leider den falschen Weg und komme viel zu weit nach links.Über einen Trampelpfad der hier weidenden Kühe komme ich wieder zurück auf den richtigen Weg und dann auch gleich auf den Hahnenmoospass (1.950m).
Mein Schienbein zieht zwar etwas, doch die Schmerzen sind auszuhalten. Während einer Pause beobachte ich die vielen ferngesteuerten Segelflugzeugmodelle, welche hier oben die tollkühnsten Manöver vorführen.
Dann beginnt der Abstieg. Jetzt geht’s um die Wurst. Schon während des gestrigen Tages bin ich der Entscheidung Abbruch oder Weitermachen aus dem Weg gegangen. Ein Abbruch so kurz vor dem Ziel ist auch mental schwer zu verkraften und ich weiß, dass ich damit nur schwer fertig werden würde. Das wird mich dann wohl lange verfolgen. Andererseits denke ich mir, „Der Weg ist das Ziel.“ Und davon habe ich doch schon einiges erreicht. Bald schon merke ich, wie sich das Bein vermehrt in Form von starken, ziehenden Schmerzen bemerkbar macht. Je weiter ich komme, desto schlimmer wird’s. Mit der Zeit muss ich den Fuß bei jedem Schritt leicht verdreht aufsetzen, so dass ich überhaupt vorwärts komme. Dann passiere ich Büelberg und weiß, es sind noch 600hm. Diese schaffe ich dann nur noch im Kriechtempo und mit einer Rast auf jeder sich bietenden Bank.
Mir wird endgültig klar, dass ein Fortsetzen der Via Alpina unter diesen Voraussetzungen einfach nicht mehr geht. Bei dem Gedanken daran muss ich fast anfangen, zu heulen. Ich hatte mir das alles so schön ausgemalt: Die letzte Etappe gemächlich nach Montreux absteigen, bereits den Genfer See im Blickfeld. Dann irgendwo einen schwarzen Stift kaufen und die ausgelatschten Bergschuhe beschriften mit „VIA ALPINA Sargans – Montreux 28.7. – 14.8.2009“, diese dann zusammenbinden und dann am Ufer der Genfer Sees an einem Geländer aufhängen und baumeln lassen. Dazu kommt es nun nicht.
Endlich in Lenk angekommen, marschiere ich schnurstracks in die Schalterhalle des Bahnhofs und kaufe mir eine Fahrkarte nach Hause. Bis zur Abfahrt des Zuges habe ich noch genügend Zeit, um mich in frische Kleider zu werfen und ein Eis zu essen. Dann geht’s per SBB und ÖBB über Simmental, Bern, St. Gallen, St. Margarethen und Bregenz nach Hause, wo ich um 21 Uhr eintreffe. Hungrig gehe ich zum Imbiss meines Vertrauens, doch der ist heute gar nicht da. So gibt’s noch einen Teller Sushi und nach einigen kleinen Bier geht’s nach Hause, wo ich endlich wieder mal im eigenen Bett schlafen kann.
Mein Schienbein zieht zwar etwas, doch die Schmerzen sind auszuhalten. Während einer Pause beobachte ich die vielen ferngesteuerten Segelflugzeugmodelle, welche hier oben die tollkühnsten Manöver vorführen.
Dann beginnt der Abstieg. Jetzt geht’s um die Wurst. Schon während des gestrigen Tages bin ich der Entscheidung Abbruch oder Weitermachen aus dem Weg gegangen. Ein Abbruch so kurz vor dem Ziel ist auch mental schwer zu verkraften und ich weiß, dass ich damit nur schwer fertig werden würde. Das wird mich dann wohl lange verfolgen. Andererseits denke ich mir, „Der Weg ist das Ziel.“ Und davon habe ich doch schon einiges erreicht. Bald schon merke ich, wie sich das Bein vermehrt in Form von starken, ziehenden Schmerzen bemerkbar macht. Je weiter ich komme, desto schlimmer wird’s. Mit der Zeit muss ich den Fuß bei jedem Schritt leicht verdreht aufsetzen, so dass ich überhaupt vorwärts komme. Dann passiere ich Büelberg und weiß, es sind noch 600hm. Diese schaffe ich dann nur noch im Kriechtempo und mit einer Rast auf jeder sich bietenden Bank.
Mir wird endgültig klar, dass ein Fortsetzen der Via Alpina unter diesen Voraussetzungen einfach nicht mehr geht. Bei dem Gedanken daran muss ich fast anfangen, zu heulen. Ich hatte mir das alles so schön ausgemalt: Die letzte Etappe gemächlich nach Montreux absteigen, bereits den Genfer See im Blickfeld. Dann irgendwo einen schwarzen Stift kaufen und die ausgelatschten Bergschuhe beschriften mit „VIA ALPINA Sargans – Montreux 28.7. – 14.8.2009“, diese dann zusammenbinden und dann am Ufer der Genfer Sees an einem Geländer aufhängen und baumeln lassen. Dazu kommt es nun nicht.
Endlich in Lenk angekommen, marschiere ich schnurstracks in die Schalterhalle des Bahnhofs und kaufe mir eine Fahrkarte nach Hause. Bis zur Abfahrt des Zuges habe ich noch genügend Zeit, um mich in frische Kleider zu werfen und ein Eis zu essen. Dann geht’s per SBB und ÖBB über Simmental, Bern, St. Gallen, St. Margarethen und Bregenz nach Hause, wo ich um 21 Uhr eintreffe. Hungrig gehe ich zum Imbiss meines Vertrauens, doch der ist heute gar nicht da. So gibt’s noch einen Teller Sushi und nach einigen kleinen Bier geht’s nach Hause, wo ich endlich wieder mal im eigenen Bett schlafen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen