Sonntag, 9. August 2009

13. Tag: Griesalp - Kandersteg


Die Nacht war ein Horror, das Bett eine Zumutung für jeden aufrecht gehenden Menschen. Um die Nacht ohne ernsthafte Folgen zu überstehen, habe ich die (zweite, obere) Matratze auf den Boden gelegt und dort geschlafen. Wenn man von Schlafen überhaupt reden kann. Durchs Zimmer führen die Wasserleitungsrohre, welche permanent rauschen, nur übertönt von einem nervenden Summton. Hotel Griesalp – einmal und nie wieder, besser wäre das Naturfreundehaus oder das Golderli gewesen. Übrigens auch deutlich billiger. Das Frühstück ist OK, um halb 8 Uhr mache ich mich auf den Weg, welcher direkt vom Hotel aus aufwärts führt.

Heute geht’s 1.400hm hinauf, die letzten 1.000hm einfach nur steil bis aufs Hohtürli. Unterwegs treffe ich wieder auf das „Quattro Nauri“. Bei einer Rast hole ich sie ein.Nach 3 Stunden harten Aufstiegs, zum Teil über steile und hohe Holzstufen, erreichen wir das Hohtürli (2.778m).Ein traumhafter Rundumblick lässt die Mühen des Aufstiegs vergessen.
Zur Blümlisalphütte geht’s noch ein paar Meter hinauf. Dort gibt’s frischen Kuchen und Urs packt nochmal seinen Jausensack aus. Die Sonne heizt vom Himmel – alles zusammen ein herrlicher Moment.Gegen Mittag brechen wir auf, um auf der anderen Seite des Passes wieder hinunterzusteigen. Diese ist nicht ganz so steil wie die Aufstiegsseite, trotzdem ist auch der Weg hinunter mühsam. Da heute Sonntag ist, sind auch viele Tageswanderer unterwegs.Vom Oberbärgli führt dann noch ein schwindelerregender Weg über eine Felsstufe hinunter zum traumhaft schön gelegenen Oeschinensee.Grünblau schimmert er, umrahmt von steil aufragenden Felswänden, Gletscherzungen und Berggipfeln. Dann gibt’s auf einer kleinen Alm noch ein gemeinsames Bier, bevor wir uns auf den Weg zur Seilbahn-Bergstation machen. Die letzten 400hm will keiner mehr seinen Beinen antun. In Kandersteg schlendern bzw. humpeln wir dann die Bundesrat-Adolf-Ogi-Straße (der ist hier geboren) Richtung Dorfzentrum. Ich verabschiede mich von den 4 Nauer-Brüdern, denn diese fahren mit dem Zug nach Hause.Ich finde bald ein passendes Hotel (Pöstli), nicht aber ohne zuvor die Härte der Matratze zu testen. Nach einer Rast spaziere ich zum Campingplatz, wo die öffentliche Waschmaschine meine Kleider vom Schweiß der letzen Tage befreit. Im Hotel gibt’s dann noch einen Salat und einen Teller scharfe Spaghetti, dann falle ich müde ins perfekte Bett.
Klasse Spruch der 4: „Und nun ein einfacher Applaus!“. Und alle klatschen genau einmal in die Hände.


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