Sonntag, 2. August 2009

6. Tag: Altdorf - Blackenalp


Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes für den heutigen Tag, weshalb ich mit zu den ersten beim Frühstücksbuffet gehöre. Ich beschließe deshalb auch, den Weg nach Brüsti mit der Seilbahn abzukürzen. Ein richtig historisches Teil. Unterwegs kann man an den Stützen immer wieder ein- und aussteigen, per Handbetrieb versteht sich von selbst. In der Bahn sind 4 Einheimische – inzwischen muss ich mich ordentlich anstrengen, um zu verstehen, was sie reden.
Den Weg von Altdorf nach Attinghausen Mittelstation (ca. 1 Stunde) bin ich noch in der Sonne gelaufen, inzwischen ziehen dunkle Wolken auf.
So laufe ich schnellen Schrittes Richtung Surenenpass (2.291m). Kurz unterhalb des Passes wird aus dem feinen Nieselregen ein mittelprächtiger Regenschauer. Zeit, meinen Poncho auszupacken.
Am Pass angelangt, genieße ich den herrlichen Rundumblick: Nebel, wohin man schaut. Ein paar Meter entdecke ich eine kleine Schutzhütte, wo ich mich im Trockenen stärken kann.
Inzwischen regnet es in Strömen – es wird Zeit für den Anorak.
Der Weg hinunter zur Blackigenalp verwandelt sich in einen Bach, meine Schritte werden durch Blitz und mächtige Donner beschleunigt.
Am Ziel angekommen, gehe ich zuerst in die kleine Bergkapelle, bete ein „Vater unser“ und zünde für Oma ein Kerzlein an. Ich beziehe Quartier im Massenlager und genieße das Prascheln des Regens auf dem Dach, das
nur hin und wieder von einem grollenden Donner übertönt wird. Zeit für ein Mittagsschläfchen.
Dann klaren die Wolken auf – zumindest verziehen sie sich in die Höhe – und geben den Blick auf die gletscherbedeckten 3000er frei. Auf der Alpe sömmern ca. 560 Stück Vieh. Ich setze mich etwas zu den Älplern und trinke zwei Kaffee-Schnaps.

Dann trifft eine Wandergruppe von 12 französisch sprechenden Schweizern ein. Wir verstehen uns von Anfang an gut und kriegen dann auch gemeinsam das Abendessen von Fini, der guten Seele auf der Blackigenalp: Älpler-Makronen.
Das sind Rohrnudeln mit Kartoffeln, Zwiebeln und Käse überbacken und das Ganze getoppt mit einer Portion Schlagrahm, dazu wird noch Apfelmus gereicht. Na – wenn das nicht mal genug Energie für den nächsten Tag bringen soll? Mit Eva und Stephan „singe“ ich dann draußen ein paar Töne (Erinnerungen an „Wie im Himmel“) und wir lassen den Abend bei einem gemütlichen Hock ausklingen.

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